Warum ich glaube
Thea und Theo Ortmann

Von zu Hause aus wurde ich nicht in den Glauben gedrängt, aber wir hatten einen Kindergottesdienst. Einer der Söhne des Textilfabrikanten Gottlob Hengel hielt uns jeden Sonntag, nach dem Gottesdienst für Erwachsene, die Kinderkirche.
Die Geschichten, die mit Flannellbildern interessant auch zum Anschauen waren, beeindruckten mich. Dann kam ich in den Mädchenkreis. Ich hatte Glück. Weil ich die meisten Kreuzchen auf der Anwesenheitsliste hatte, bekam ich eine Freizeit bei den Aidlinger Schwestern in Villingen geschenkt. Warum waren diese Schwestern nur immer so fröhlich? An meiner Konfirmation entschied ich mich dafür, diesen Jesus in mein Leben einzulassen. Es folgten viele Höhen und Tiefen, auch in meinem Glaubensleben. Aber ich erlebe, dass Gott mich nicht loslässt, auch wenn ich manchmal mutlos bin. Ich will mich an ihm festhalten. Ich habe so oft erfahren, dass er da ist. Was erstaunlich ist, auch beim Abschied von unserer lieben Tochter Regine. Ihm kann ich getrost das weitere Geschick mit mir und meiner Familie überlassen. Ich freue mich, dass es bei uns in der Brüdergemeinde so viele Angebote zum Hören auf sein Wort und zum Gemeinschaftserleben gibt und bin dankbar, dass ich auch dazugehören darf. Mit dem Glauben will ich es halten wie der Erzvater Jakob in 1. Mose 32, 26: "Ich lasse dich nicht, DU segnest mich denn."
Thea Ortmann
In meinem Elternhaus wurde ich zum christlichen Glauben erzogen. Als Jugendlicher hat sich dieser Glaube an Jesus gefestigt. Ich bin dafür dankbar, aber nicht stolz, denn Glauben ist nie eigener Verdienst, sondern Geschenk. Oft hört man, es gebe letztlich keine Beweise für Gott. Das sehe ich anders. Es gibt so viele Beweise, Gebetserhörungen, Fügungen. So viele "Zufälle" kann es gar nicht geben. Oft war mir ein Bibelwort eine Hilfe oder ein Trost. Das Gebet, eigentlich eine ständige Verbindung zu Gott, gibt mir immer wieder Kraft und Zuversicht. Besonders in Grenzsituationen merke ich, dass mein Glaube an Jesus mir hilft. Der frühe Heimgang unserer Tochter Regine wäre ohne Glauben für mich fast unerträglich. Mit meinem Glauben ist der Schmerz zwar trotzdem sehr groß, aber ich bin auch getröstet: Als Gläubige dürfen wir einmal in Gottes herrliche Ewigkeit gehen. Regine ist uns einfach vorausgegangen.
Theo Ortmann