Warum ich glaube
Martin Reitz

Mein Konfirmationsspruch lautet "und bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollführen bis an den Tag Christi Jesu.". Er erklärt es am besten: Mein Glaube ist zuallererst ein Geschenk Gottes. Und das Ergebnis der vielen Gebete meiner Mutter, als ich mich in meiner Jugend von Gott entfernt hatte.
Die Bibel ist ein wichtiges Fundament meines Glaubens. Obwohl sie von 40 Autoren über einen Zeitraum von über 1500 Jahren geschrieben wurde, hat sie einen roten Faden und ist ohne Wiedersprüche. Sie ist voller erfüllter Prophetien über Jesus und über Israel, dessen Geschichte ebenfalls ein Zeugnis für Gott ist. Nach knapp 2000 Jahren in der Zerstreuung wurde es wieder ein Staat. Bei Staatsgründung 1948 war es ein kleiner Haufen Flüchtlinge umgeben von Arabern, die es auslöschen wollten. Doch Israel ging aus allen existenziellen Kriegen als Sieger hervor und heute wird dort wieder Hebräisch gesprochen. All diese Wunder bestärken meinen Glauben.
In 2. Timotheus 3,16 steht "Denn alle Schrift, von Gott eingegeben..". Wenn das stimmt, dann wendet sich Gott mit der Bibel unmittelbar an uns Menschen und dann hat er dafür gesorgt, dass ihr Inhalt korrekt ist! Deshalb habe ich mich entschieden, sie wörtlich zu nehmen. Wenn man die Bibel nicht wörtlich nimmt, sondern interpretiert, wo hört man dann auf und welche Kraft bleibt ihr? Gott zwingt uns gleich zu Beginn mit dem Schöpfungsbericht, Stellung zu beziehen. Der Schöpfungsbericht steht Urknall- und Evolutionstheorie gegenüber, die Gott überflüssig machen. Letztere sind in der Epoche der Moderne entwickelt worden, in der die Menschheit mithilfe der Wissenschaft alle Fragen beantworten und eine bessere Welt schaffen wollte. Doch diese Utopie ist gescheitert. Gödel hat bewiesen, dass wir nie alle Fragen beantworten können - jede Antwort zieht neue Fragen nach sich. Das Mittelalter, in dem man die Augen vor dem Fortschritt verschloss, und die Moderne haben ausgedient. Mittlerweile leben wir in der Postmoderne und dürfen die Bibel und gleichzeitig die Wissenschaft ernst nehmen, welche sich übrigens hervorragend vertragen. Gott lenkt den Lauf jedes Atoms. Dabei hält er sich an die Naturgesetze, um uns eine verlässliche Umgebung zu schaffen. Wenn er das ausnahmsweise nicht macht, erleben wir das als Wunder.
Auch die Natur zeugt von Gott und zeigt mir seine Eigenschaften. Das Universum spiegelt die Größe und Kraft Gottes. Das auf DNA beruhende Leben, welches so unfassbar komplex ist, zeigt die Handschrift Gottes. Der Informatikprofessor Werner Gitt hat einen kurzen und bisher unwiderlegten Gottesbeweis geführt: Er stellte das Naturgesetz "Information braucht einen Sender" auf. Da DNA Information ist, muss es Gott geben. Nun könnte man sagen: Genau die DNA ist der Gegenbeweis für das Naturgesetz, denn sie ist ja durch Evolution ohne Sender entstanden. Wieder müssen wir uns entscheiden, was wir glauben.
Mit rationalen Argumenten können wir Gott nicht beweisen. Aber nachdem ich mich auf den Glauben eingelassen hatte, schenkte Gott mir unzählige persönliche Erfahrungen und eine innere Gewissheit, die meinen Glauben mehr stärken als die Argumentation. Gott hat schon viele meiner Gebete erhört (leider bete ich viel zu wenig), er hat mich geführt, über die Bibel und andere Menschen zu mir gesprochen, von Krankheiten geheilt und vor Unglück bewahrt. Zuletzt bleibt die tiefe Gewissheit, Gottes Kind zu sein, die der Heilige Geist mir schenkt.
Martin Reitz