Warum ich glaube

Karin Löw

Der vergangene Winter überraschte mich mit einer Rutschpartie: Mein Auto drehte sich plötzlich auf der Straße und die gegenüberliegende Gartenmauer näherte sich bedrohlich, bis ein kleiner Schneehaufen das Auto abbremste und dadurch wieder zum Stehen kam: auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wieder in Fahrtrichtung. Weil keine anderen Verkehrsteilnehmer in der Nähe waren konnte ich unbeschadet weiter fahren, erleichtert und dankbar. Es war allerdings ein komisches Gefühl dieser unkontrollierbaren Situation ausgeliefert zu sein, nicht mehr steuern können, nur hoffend, dass es gut ausgeht. Meinen Lebensweg stelle ich mir so nicht vor. Da wünsche ich mir mehr Sicherheit und Stabilität. Lebenswege sind vielfältig, haben viele überraschende Momente, sind aber nie zufällig. Auf meinem Schreibtisch steht der Vers 5. Mose 31,8 "Der Herr, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht." Mit diesen Worten setzte Mose Josua als seinen Nachfolger ein. Seine Aufgabe war es, das Volk Israel die letzte Wegstrecke ins versprochene Land zu führen und "Gott zog vor ihnen her tagsüber in der Wolke und nachts in der Feuersäule." Gott begleitet Wege, er schenkt seine Gegenwart, seine Hilfe, seine Nähe allen, die unterwegs sind. Je länger ich als Christ lebe, desto mehr sehne ich mich nach Halt, nach Zeichen und nach Orientierung, desto wichtiger wird mir Gottes Begleitung auf den Wegen, die ich täglich zurücklege. Ich freue mich über Bestätigung und Mutmacher, über den Alltag wenn er nicht grau ist, über gute Gedanken und Ideen, über Aufgaben die gelingen, über Menschen denen ich vertrauen kann und die mich achten.

Nicht immer ist der Weg klar zu übersehen. Hindernisse bauen sich auf und verstellen den Weg, Hinweisschilder zeigen in mehrere Richtungen und verunsichern. Zweifel machen sich breit, mitunter Resignation. Menschen sind wichtige Begleiter; Freunde, die beraten, unterstützen und beten. Freunde, die Stärken und Schwächen aushalten, die gemeinsam mit mir nach vorne blicken. Die Jahreslosung macht mir Mut meinen persönlichen Lebensweg anzunehmen und mein Vertrauen in Gott zu setzen:

Jesus Christus spricht: "Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre! "

Ein Zuspruch der mir gilt und der entlastet, weil ich viel Verantwortung abgeben kann.

Karin Löw