Warum ich glaube

Dieter Schübert

Warum ich? Christ bin!

Gute Frage, nach 18 Jahren Christsein fällt mir auf, dass ich mir ein Leben ohne Gott nicht mehr denken kann, aber warum?

Am Anfang hat mich an Gott am meisten fasziniert und geärgert, dass er so ungerecht ist und mir Schuld vergibt, die ich mir selbst nicht vergeben wollte. Eigene Handlungen, die mir peinlich waren, die mir immer wieder zeigten, wie endlos weit ich entfernt bin von meinen Idealen, friedfertig oder liebevoll zu sein.

Später begeisterte mich die Hoffnung, ein neuer Mensch zu werden. Zugleich enttäuschte mich die Erfahrung, dass Gottes Vorstellung von Heilung eine andere ist als meine.

Dann gefiel mir der Gedanke, dass Gott uns in ein neues Land führt. Er macht uns frei. Andererseits erlebe ich auch heute, dass ich seine Freiheit ablehne, weil so viel neues Land wollte ich eigentlich doch nicht. Es macht mir Angst und ich spüre, wie ich unsicher vor dem Neuen zurückweiche.

Was mich heute begeistert ist, dass Gott mit mir, mit meinen Fähigkeiten, meiner Begeisterung, meiner Unsicherheit und meinen Zweifeln einen gemeinsamen Weg geht. Er weicht meinen unbequemen Fragen nicht aus und gibt mir -andererseits manchmal Antworten, die ich nicht gesucht habe. Er lässt mich wachsen und er begrenzt mich. Er schenkt mir Neues und akzeptiert auch ein Nein von mir ohne mich fallen zu lassen. Und, auch wenn dies manchmal lästig ist, er lässt nicht locker. Er macht mein Leben spannend. Klasse, dass er mich liebt.

Dieter Schübert